Westwall: Integrierter Störenfried
Früher abschreckendes Bauwerk – heute Heimat für bedrohte Tiere und Pflanzen. Der Westwall ist ein Relikt der nationalsozialistischen Kriegspolitik, das in der Aachener Region an vielen Orten als Landschaftsmarke erhalten ist. Er bestand aus einem System von Panzersperren, Stollen, Gräben und befestigten Kampfbunkern. Errichtet wurde der Westwall zwischen Kleve und Weil am Rhein über ca. 630 Kilometer – mit insgesamt 18.000 Bunkern und Stollen. Obwohl er von Hitlers Gefolgsleuten als größtes Befestigungswerk aller Zeiten gepriesen wurde, hat der Wall für die Kämpfe am Ende des Zweiten Weltkrieges keine große Bedeutung gehabt.
Die Höckerlinie entstand vorrangig in den Jahren 1938/39. Sie umfasste eine kleine Betonmauer mit Stacheldraht auf der Vorderseite und die Höcker selbst. Die Eisenbetonhindernisse wurden der Topographie der Landschaft angepasst und sollten vorrückende Fahrzeuge und Panzer aufhalten. Für einen Kilometer Höcker wurden 104 Tonnen Eisen und 2000 Kubikmeter Beton benötigt.
In der Aachener Region entstand die Anlage parallel zur Grenze nach Belgien und zu den Niederlanden. Die meisten Bunker wurden nach Kriegsende gesprengt. Die Höcker sind noch zu fast 90 Prozent erhalten. Sie stehen unter Denkmalschutz und wurden mit der Zeit zu einem Rückzugsort für viele seltene Pflanzen und Tiere.
Sichtbar sind Teile des Westwalls auf folgenden GrenzRouten: Route 1: Panzermauer am Südhang des Schneeberges Route 1 & 5: westlich von Köpfchen Route 4: Nähe Gemmenicher Weg
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