Burgundersteine im Königswald
Wer ist der Herr im Wald? Oder: Streit um wertvolles Land. Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit hinein boten Wälder mit ihren Vorräten an Brennholz und Nahrungsmitteln (Früchte, Beeren) wertvolle Ressourcen für die Menschen – und entsprechend intensiv war die Nutzung. Im Südwesten Aachens waren die Rechte am Wald lange umstritten: Aachen, Gemmenich, Montzen, Moresnet und Kelmis erhoben hier Ansprüche. Im Jahr 1611 schlossen die Reichsstadt Aachen und die Brüsseler Regierung einen Vertrag über die bis dahin gemeinsam genutzten Waldgebiete. Um den Streit zu beenden, wurde das fragliche Areal unter die direkte Obhut der Herzöge von Burgund gestellt, der so genannte Königswald entstand. Er wurde ab 1615 durch spezielle Grenzsteine, die Burgundersteine, gekennzeichnet. Diese grenzten also keine Länder oder Gemeinden voneinander ab, sondern stellen vielmehr eine Abgrenzung zwischen Gemeindewald und königlichem Wald dar.
Die 700 Morgen Wald (ca. 230 Hektar) nennt man auch heute noch Königswald. Abzeichen und Inschriften auf den Burgundersteinen, die in verschiedenen Versionen hergestellt wurden, waren immer dem Königswald zugewandt. Soweit die Steine ein Goldenes Vlies zeigen, stammen sie aus der Zeit der spanischen Regierung (17. Jh.). Tragen sie das burgundische Astkreuz, wurden sie während der Zeit der österreichischen Herrschaft (18. Jh.) aufgestellt. Einige der Steine sind bis heute im Wald zu sehen.
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